Thomas Antonitsch, Unique
Minutiöse und dadurch scheinbar hyperrealistische Beschreibungen ebnen den Weg ins Imaginäre. Und so wundern wir uns erst im Nachhinein, dass wir, ausgehend von einer Altbauwohnung im zweiten Wiener Gemeindebezirk und der peniblen Schilderung
des morgendlichen Kaffeekochens am Gasherd schon nach den ersten drei Seiten des Romans
in einem guatemaltekischen Tempel landen, der mitten in der Leopoldstadt in einen Berg (!)
hineingebaut wurde, über dem riesige Geier kreisen (…)
Alexander van der Bellen meinte kürzlich in einem Interview, dass es arrogant wäre, zu
behaupten, man verstehe als Mann „die Frauen“. Thomas Stangl kauft man es fast ab. Ob es tatsächlich so ist, müssen die Leserinnen entscheiden. In jedem Fall ist Ihre Musik ein rührendes und hochpoetisches Buch, dem kaum ein anderer Roman in der gegenwärtigen deutschsprachigen Literatur das Wasser reichen kann. Ein Buch, das viele LeserInnen und Hochachtung verdient.
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